Was ist eigentlich ein “starker” Kaffee – eine Antwort auf eine gar nicht so einfache Frage.

In diesem Artikel erfährst du, wie du in Sachen Koffein ALLES aus deiner Tasse herausholst. Wir sprechen über stark im Geschmack und im Koffeingehalt, dem Unterschied zwischen Arabica und Robusta Kaffee und beantworten die Frage, ob ein Espresso mehr Koffein enthält oder eine Tasse Filter Kaffee. Außerdem, wieviel kannst du tatsächlich schrauben, um den größtmöglichen „Kick“ aus deinem Kaffee zu bekommen.

Was bedeutet eigentlich „stark“ in Bezug auf Kaffee?

Fragt man die Kaffeetrinker, muss die Tasse Kaffee meist besonders zwei Eigenschaften haben: stark im Geschmack sein und einen hohen Koffeingehalt haben.

Starten wir mit der Geschmacksfrage. Glaubt man dem Volksmund, dann ist ein starker Kaffee vor allem eins: Bitter. Das liegt an der meist falschen Assoziation von „stark“ mit einer sehr dunklen Röstung und Überextraktion in der Tasse. (Ganz falsch ist es jedoch nicht, wenn man sich die Robusta-Kaffees anschaut – mehr dazu später.) Besonders viele Bitterstoffe durch eine zu große Menge an Kaffeepulver, zu hohe Kontaktzeit von Wasser und Kaffee. Wieso das nicht ganz korrekt ist, sehen wir gleich. In jedem Fall ist ein hoher Gehalt an Koffein gemeint – der Kaffee soll uns ja einen „Kick“ geben. Dein Barista genießt lieber einen Kaffee mit starken Geschmacksnoten: höhere Komplexität, Fruchtigkeit und Süße in der Tasse.

Okay, kommen wir zu den harten Fakten: Wieviel Koffein enthält eine „normale“ Tasse Kaffee? Die Antwort (in Bezug aus Specialty Coffee) ist einfacher als gedacht: Die SCA (Specialty Coffee Association) gibt einen Standardwert für den Koffeingehalt einer Tasse Kaffee aus: Dieser sollte zwischen 1,1 – 1,5% liegen.
Dieser Wert erklärt sich folgendermaßen: Ein Koffeingehalt über oder unter diesem Wert beschreibt eine Tasse Kaffee, die nicht besonders gut schmeckt. Um eine gut schmeckende Tasse Kaffee zu brühen, braucht man in der Zubereitung eine gewisse Präzision.

Wo kommt das Koffein überhaupt her? Die bekannteste Kaffee Sorte ist Arabica. Arabica Kaffeebohnen haben meist etwa den gleichen Gehalt an Koffein. Doch es gibt auch noch die Robusta Pflanzen. Robusta Bohnen enthalten etwa die doppelte Menge an Koffein im Vergleich zu Arabica. Dies macht sie sehr viel robuster (aha!) gegen Schädlinge, denn durch das viele Koffein schmecken nicht nur ihre Blätter sehr viel bitterer, sondern auch der Kaffee, den man aus den Bohnen röstet. Die Gleichung Bitter = mehr Koffein, ist also korrekt.

Ein kleiner Exkurs: Sehr selten sind bisher sogenannte Low-Caf-Varietäten. Sie haben auf ganz natürliche Weise nur ungefähr 0,3 – 0,7 % Koffein. Sie sind jedoch sehr viel anfälliger für Schädlinge, was es sehr schwer macht, diese Varietäten anzubauen. Doch Low-Caf wird immer bekannter, und teilweise den Decay-Kaffees, denen erst durch einen „chemischen“ Prozess ihr Koffein entzogen wird, von Kaffeetrinkern vorgezogen. Koffein ist – ähnlich wie Fett – ein Geschmacksträger für Aromen. Deshalb schmecken Kaffees mit wenig Koffeingehalt sehr viel delikater.

Gut, wie bekomme ich nun mehr Koffein in die Tasse? Das meiste Koffein wird recht schnell aus dem Kaffeepulver herausgelöst, sobald es mit dem heißen Wasser beim Brühprozess in Berührung kommt. Koffein ist extrem wasserlöslich, daher braucht es keine große Hitze oder lange Zeit, bis es vollständig aus dem Kaffeepulver heraus gespült wurde. Eine längere Brühzeit (Kontaktzeit von Wasser und Kaffeepulver) löst allenfalls mehr Bitterstoffe aus der Bohne – das ist weniger lecker.

Liegt die Lösung also bei der Art der Zubereitung? Kommen wir zu der Frage, die viele Köpfe beschäftigt hat: Was ist stärker — Filterkaffee oder ein Espresso?

Eine große (340 ml) Tasse Kaffee enthält ungefähr 200 mg Koffein, während eine Tasse Espresso ungefähr 45 mg Koffein enthält. Hier haben wir also eigentlich die Antwort: Dein Filterkaffee hat (deutlich) mehr Koffein, aber du brauchst auch länger ihn zu trinken als einen Espresso. Ein anhaltender Koffein-Boost. Einen Espresso kannst du in weniger als einer Minute trinken. Für die Tasse Filterkaffee brauchst du aber wohl 15 – 30 Minuten.
Espressotrinker, konsumieren ihre Dosis Koffein in einer sehr viel kürzeren Zeit, aber der Körper kann es auch schneller wieder abbauen: Der schnelle Kick!

Der Faktor, der noch nicht bedacht wurde: DU!

Die Wirkung einer Tasse Kaffee hängt vor allem davon ab, wie gut du auf Koffein reagierst: Das ist natürlich extrem individuell und hängt von deinem Gewicht ab, was du zu deinem Kaffee isst, oder wie oft du Koffein grundsätzlich konsumierst: Trinkst du regelmäßig Koffeinhaltige Getränke, hat sich dein Körper schon sehr an deinen Konsum gewöhnt und du brauchst mehr, um eine Wirkung zu spüren.

Das Ergebnis:

Schneller Kick mit Espresso, länger wach mit Filterkaffee. Der Weg, zum stärksten koffeinhaltigen Kaffee ist die Anpassung des Brühverhältnisses, Wasser: Kaffee. Verwende mehr Kaffeepulver auf die gleiche Menge Wasser… und wir bleiben wach bis die Wolken wieder lila sind. 😉

 

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