Kaffee und Kuchen – wie uns eine deutsche Tradition des 17. Jahrhunderts zum Abschalten bringt

Deutschland, 14:59. Bald ist es so weit, nur noch wenige Sekunden bis zu meiner Lieblingstageszeit. Drei… zwei… eins… der Minutenzeiger hüpft auf die zwölf, ich springe auf. Endlich 15 Uhr – Zeit für Kaffee und Kuchen.

Auch wenn der Tag mal nicht so abläuft, wie geplant, für eine Pause fehlt mir nie die Zeit. Natürlich muss diese nicht exakt um 15 Uhr stattfinden. Aber in Deutschland ist „Kaffee und Kuchen“ eine langjährige Tradition, die sich meistens zwischen drei und vier Uhr nachmittags abspielt. Doch woher kommt die süße Kombination eigentlich?

Dafür müssen wir mal eben 347 Jahre in die Vergangenheit schauen. Ins Jahr 1673, das ist das Jahr, in dem in Deutschland Geschichte geschrieben wird – in der Hansestadt Bremen eröffnet die erste Kaffeestube.

Hier wird das beliebte Heißgetränk erstmals der breiteren Öffentlichkeit angeboten. Damals lag die Erfindung der Siebträgermaschine noch weit in der Zukunft und Kaffee wurde mit anderen Methoden aufgebrüht. Serviert wurde er in einer traditionellen „Dröppelminna“, einer dickbauchigen Kaffeekanne auf drei Beinen und einem Zapfhahn.
Zu diesem Zeitpunkt war Kaffee noch die braune Brühe mit dem bitteren Geschmack, deshalb dauerte es auch nicht lange, bis Kaffeehäuser damit begannen, ihr Sortiment zu erweitern. Nicht nur um eine Dose Zucker, sondern auch um feine Backwaren. Welche Kuchen und Torten beliebt waren, hing von der Region ab. Schwarzwälder Kirschtorten war besonders im Süden beliebt, Frankfurter Kranz etwas weiter Richtung Mitte und Friesentorte wurde ganz oben im Norden ins Herz geschlossen.

Besonders am Sonntag werden aufwändige Torten zur Tafel getragen

Unter der Woche begnügen sich Liebhabende der Kaffee und Kuchen Tradition auch mit einem einfachen Rührkuchen oder Kleingebäck – Teilchen, wie sie im Rheinland liebevoll genannt werden. Umso wichtiger ist es, eine gute Tasse Kaffee dazu zu trinken, dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um Cappuccino, Latte oder einen einfachen Espresso handelt. Auch die gute alte Filtermaschine darf für die Kuchentafel aufbrühen. Was bei keinem Kaffeekränzchen fehlen darf, ist gute Gesellschaft und ausreichend Zeit zum Genießen.
Die Tradition von Kaffee und Kuchen hat sich längst schon über die Landesgrenzen hinaus verbreitet. In Österreich blüht die Kaffeekultur mit den berühmten „Mehlspeisen“, in den USA wird am 7. April der „National Coffee and Cake Day“ gefeiert.
„Kaffee und Kuchen“ geht übrigens sowohl im Café als auch zu Hause mit selbstgemachten Süßspeisen. Um für unangekündigte Gäste stets vorbereitet zu sein, empfiehlt sich das wahnsinnig leckere Marzipanrezept unserer 19grams Bäckerin Kendall. Die Marzipan-Kreation ist gekühlt bis zu zwei Wochen haltbar, ich bin mir aber sicher, dass du sie beim regelmäßigen Kaffeeklatsch in kürzerer Zeit verputzt haben wirst. 😉
Kendalls Marzipan Rezept
für 10 Rollen á 50g
250g gemahlene Mandeln
250g Puderzucker
5g Rosenwasser
3g Salz
5g Zitronensaft
30ml Wasser
Vermische die gemahlenen Mandeln, Puderzucker und Salz in einem Mixer. Verquirle Wasser, Rosenwasser und Zitronensaft in einer kleinen Schüssel und füge die Flüssigkeit zur Mandelmasse zu, bis sich ein Ball formt. Teile diesen in zehn Stücke und forme sie zu kleinen Rollen. Im Kühlschrank sind diese abgedeckt bis zu zwei Wochen haltbar.
Wenn du noch einen geeigneten Kaffee für deinen nächsten Kaffeeklatsch suchst, empfehle ich dir unseren Ekata Filterkaffee . Der passt mit seinen Geschmacksnoten nach Milchschokolade, Erdbeere und Macadamia nicht nur gut zum Marzipan, sondern eignet sich auch wunderbar als morgendlicher Wachmacher.